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Mehr Transparenz: Cannabiswirtschaft empfiehlt Systeme zur Nachverfolgung (Track & Trace) bei der Genussmittelregulierung
Digitales Rückgrat für effektive Marktübersicht und Verbraucherschutz

Berlin, 08.08.2022 Um Sicherheit und Vertrauen zu stärken, fordert der Branchenverband Cannabiswirtschaft (BvCW), dass Nachverfolgungssysteme (englisch: “Track & Trace”) bereits in der Einführungsphase des legalen Marktes zur Pflicht werden:
Somit wollen wir Transparenz und Kontrollen für alle erleichtern und zum Verbraucherschutz beitragen” erklärt Dirk Heitepriem, Vizepräsident und Fachbereichskoordinator für Genussmittelregulierung beim BvCW.

Bei Hühnereiern und Paketsendungen ist es längst Standard – bei jedem Einzelnen kann die Herkunft exakt nachverfolgt werden. Wie ein Ei dem anderen gleichen sich Cannabissorten nicht, im Gegenteil sind große Unterschiede zwischen den Produkten möglich. Daher ist es für die Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig, genau zu wissen, was sie konsumieren.

Track & Trace – Systeme verfolgen den gesamten Prozess vom Anbau, über die Verarbeitungsschritte bis hin zum Verkauf. Behörden wie Marktteilnehmende profitieren gleichermaßen von der lückenlosen modernen Datenerhebung in Echtzeit. Nicht rechtskonforme Produkte gelangen somit auf dem legalen Markt gar nicht erst in Umlauf. Der Datenschutz ist dabei gewährleistet, denn die Nachverfolgung bezieht sich nur auf das Produkt, nicht auf die beteiligten Personen.

“Wichtig ist hierbei, dass das System auch für kleine und mittelständische Landwirte und Unternehmen praktikabel und finanzierbar bleibt. Die Politik muss darauf achten, dass keine bürokratischen Monster aufgebaut werden und auch kleine, aber wichtige Nischenanbieter im kontrollierten Markt mitmachen können. Track & Trace ist sowohl gegenüber der Verfolgung des noch weiterhin erwartbaren illegalen Anbaus sinnvoll, als auch für die Rückverfolgbarkeit bei Herkunfts- und Qualitätsfragen” ergänzt Jürgen Neumeyer, Geschäftsführer des BvCW. Hierzu könne auf bereits erfolgreich etablierte Systeme zurück gegriffen werden. Durch eine offenen Programmierschnittstelle (API) könnte eine Kompatibilität mit unterschiedlichen Systemen eingerichtet werden. Auch eine staatliche Zertifizierung unterschiedlicher IT-Lösungen wäre für den BvCW denkbar.

Das Positionspapier hierzu finden Sie als ELEMENTE Band 26 hier: Link

Weitere Dokumente zur Regulierungsdiskussion:
ELEMENTE Band 25: Synopse von Verbandspositionierungen
ELEMENTE Band 24: Positionspapier zu Lieferketten und Produktionsbedingungen
ELEMENTE Band 23: Positionspapier zu Prävention & Risikominimierung
ELEMENTE Band 22: Cannabisregulierung – Sammlung von Fehlern und Erkenntnissen aus anderen Ländern
ELEMENTE Band 20: Eckpunktepapier zur Genussmittelregulierung  – Auf dem Weg zu einer deutschen Cannabis-Agenda